Damit ist der Wohnungsneubau in Bayern auf einem neuen historischen Tiefstand angelangt. Gleichzeitig ist die Einwohnerzahl in Bayern von 1997 bis 2008 um etwa 3,9 % gewachsen und wird nach allen Prognosen von jetzt ca. 12,6 Mio. bis 2020 um mindestens ein weiteres Prozent zunehmen. Noch stärker als die Bevölkerung wird die Zahl der Privathaushalte laut Haushaltsvorausberechnung in Bayern von 5,8 Mio. im Jahr 2005 um 7 % auf 6,2 Mio. im Jahr 2020 zunehmen. Allein von 1997 bis 2008 stieg die Zahl der Privathaushalte um rund 9,3 % an.
Die sich hieraus ergebende Diskrepanz zwischen dem Wohnungsbestand und dem Wohnungsbedarf wird noch verstärkt durch den qualitativen Zustand vieler Wohnungen und die sich stark wandelnden Ansprüche aus demographischer, energetischer und wirtschaftlicher Sicht.
„Uns alarmiert ganz besonders, dass auch in diesem Jahr der Wohnungsbau in Bayern weiter ungebremst abstürzt. Der baugewerbliche Umsatz im Wohnungsbau ging in den ersten vier Monaten 2009 um weitere 17 % zurück. Dies belegt eindeutig, dass die bayerische Wohnungsbauförderung zwar ein Schritt in die richtige Richtung ist, aber bei weitem nicht ausreicht, um den Wegfall der jahrzehntelangen steuerlichen Förderung des Mietwohnungsbaus und des Eigenheimbaus zu kompensieren“, stellte Demharter fest.
Der Hauptgeschäftsführer der Bayerischen Baugewerbeverbände forderte angesichts dieser Entwicklung und eines prognostizierten Wohnungsbedarfs bis zum Jahr 2020 von rund 1,4 Mio. Neubauwohnungen in Bayern dringend eine Reihe von Maßnahmen von der Politik, um dem Wohnungsbau neue Impulse zu geben. Hierzu zählen steuerliche Anreize für den Klimaschutz, Investitionen im Wohnungsbau und die Wohneigentumsbildung. Die Bayerischen Baugewerbeverbände fordern deshalb unter anderem eine deutliche Erhöhung der degressiven Abschreibung im Mietwohnungsbau und die konsequente Weiterentwicklung der Wohn-Riester-Förderung.